Betriebe setzen auf Ausbildung eigener Fachkräfte

Die Diskussionen auf und um den Berufsmarkt gestalten sich vielseitig. Einerseits mussten im Zuge der Wirtschaftskrise Stellen abgebaut werden, Firmen stellten ihren Betrieb auf Kurzarbeit um. Andererseits wird immer wieder der Fachkräftemangel bedauert und angeklagt, der aus verschiedene Ursachen, wie etwa auch aus dem demografischen Wandel heraus, resultiert. Gegen diesen Fachkräftemangel wollen Unternehmen nun aus eigener Kraft heraus vorgehen. Nach dem Ende der globalen Wirtschaftskrise versprechen sie nun, sich verstärkt für die Aus- und Weiterbildung des eigenen Personals einzusetzen, statt Fachkräfte von außerhalb zu beziehen. Das ILS hat im Zuge dieser sich abzeichnenden Entwicklung eine forsa-Studie in Auftrag gegeben, bei der sich der Großteil der befragten Firmen dafür ausgesprochen hat, den jeweils vorhandenen Etat für Weiterbildungsmaßnahmen aufzustocken. Dazu zählt dabei auch eine umfassendere Beteiligung der Firmen an den Kosten für Fernstudien, mit denen sich die Mitarbeiter weiter beruflich qualifizieren können.

Die Studie

Die vom ILS beauftragte forsa-Studie befasste sich dabei mit der Weiterbildung und Fernstudien, die von Mitarbeitern beansprucht werden und wurden. Dabei wurden nur Unternehmen untersucht, die mindestens 150 Mitarbeiter haben. Es stellte sich heraus, dass die Motivation für Fernstudien und andere Weiterbildungsmaßnahmen dabei sehr häufig darin lag, dass die Unternehmen einen Mangel an eigenen Fachkräften beklagten, der nicht zuletzt auch aus der demografischen Entwicklung resultiert. Die Unternehmen gaben dabei an, lieber auf die Weiterbildung eigener Mitarbeiter zu setzen und darin zu investieren, statt in teure externe Fachkräfte zu investieren. Für das laufende Jahr wollen die Unternehmen ihren Etat für Weiterbildungsmaßnahmen deshalb nun erhöhen.

Die Bedingungen für die Weiterbildung

Damit das Unternehmen eine Bezuschussung von Weiterbildungsmaßnahmen seiner Mitarbeiter jedoch bewilligt, werden auch konkrete Bedingungen aufgestellt. So wird zum Beispiel eingefordert, dass die Maßnahme auch effizient sein muss. Das heißt, dass die jeweilige Firma auch einen Nutzen aus dieser Fortbildung ziehen können muss. Das Fernstudium darf dabei durchaus individuell auf die Ansprüche und Fähigkeiten des Arbeitnehmers zugeschnitten sein, schließlich soll er in seinen Kompetenzen geschult und gestärkt werden. Mit den finanziellen Zuschüssen durch den Arbeitgeber geht der Arbeitnehmer dabei in der Regel einen speziellen Vertrag an, indem er versichert, für einen vom Unternehmen bestimmten Zeitraum angestellt zu bleiben. So soll gewährleistet werden, dass die Konkurrenz nicht den Vorteil aus der eigenen Investition in die Weiterbildung ziehen kann.